Unterbringung in Oldenburg weiterhin in Gemeinschaftsunterkünften

Zu unserem Bedauern plant die Stadt Oldenburg weiterhin die Unterbringung von Asylsuchenden in Gemeinschaftsunterkünften.

Das Innenministrium beschloss, vor allem aus Kostengründen, im Februar 2010 die Schließung der ZAAB Blankenburg, in der ca. 570 Asylbewerber lebten. Ab Juli 2011 werden die Asylbewerber auch nach Oldenburg entsprechend der Aufnahmequote verteilt. Aus der Antwort des Oberbürgermeisters Prof. Dr. Gerd Schwandner (hier) auf den Offenen Brief (hier) verschiedener Flüchtlings- und Menschenrechtsorganisationen wird deutlich, dass für die Unterbringung mit der Vermieterin des Klosters Blankenburg und mit dem Vorstand der BIMA zur Übernahme von Teilen des ehemaligen Fliegerhorstes Verhandlungen  geführt werden. Bedauerlicherweise sieht die Stadt Oldenburg weiterhin die zentrale Unterbringung von Flüchtlingen vor.

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2 Gedanken zu „Unterbringung in Oldenburg weiterhin in Gemeinschaftsunterkünften“

  1. Ich bin auf Ihre Aktivitaeten durch einen Bericht im Radio (DLF, WDR, weiss nicht mehr) aufmerksam geworden.
    Ein Vertreter ihrer Organisation aeusserte sich.

    Ich habe folgendes als Menschenrechtsverletzung gelernt:

    – Zusammenleben mit Menschen, die man sich nicht ausgesucht hat

    – Gemeinschaftliche sanitaere Anlagen

    – Durch Ueberbelegung wohnliche Enge

    – eher trostlose Kasernenumgebung

    Alle o.g. Aspekte trafen auf mich als Wehrpflichtiger in den 1980er Jahren zu
    Würden Sie mir raten die BRD wegen Menschenrechtsverletzung zu verklagen, oder ist das alles verjaehrt?
    Wenn derlei Unterbringung fuer Asylsuchende menschenrechtswidrig ist, galt das doch sicher auch fuer mich als Wehrpflichtigen?
    Bitte unterstuetzen sie mich bei meinem Kampf um Menschenwuerde.
    Menschenrechte sind unteilbar. Sie gelten nicht nur fuer Asylsuchende.

    Antworten
    • @chris, natürlich ist die Kasernierung von Menschen für die Betroffenen überall dort ein Problem, wo sie stattfindet. Ich brauche Ihnen sicher nicht zu erzählen, dass Suff, Vandalismus, Gewalt und Psychosen die Begleiterscheinungen eines jeden Zusammenlebens von Soldaten in Kasernen darstellen. Im Unterschied zu Flüchtlingen, die teilweise vier und fünf Jahre oder länger in Lagern verbringen, wussten Sie allerdings von Anfang an, dass es für Sie einen letzten Tag und ein Weiterleben nach dem Wehrdienst gibt. Im Übrigen gibt es für Soldaten – anders als für Flüchtlinge – einen nachvollziehbaren Grund insofern, als eine gemeinsame Ausbildung ermöglicht werden soll. Wo dieser Grund nicht mehr besteht, werden ggfs. Heimschläfer-Erlaubnisse erteilt.
      Lager für Flüchtlinge sind teuer, sie dienen der Politik als Abschreckungsinstrument und werden aufrecht erhalten, auch wenn eine andere Unterbringung möglich und integrationspolitisch angezeigt wäre. Insofern besitzen Lager für Flüchtlinge auch eine andere Funktion als Kasernen.
      Flüchtlinge wollen keinen Luxus, sondern ganz einfach eine Lebensperspektive, die ihnen in Lagern oft systematisch verweigert wird. Diese Unterschiede sollten Sie zumindest zur Kenntnis nehmen…

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