Pro Asyl zur EU-Flüchtlingspolitik

Afrikanische Länder sollen „für Europa die Drecksarbeit machen“

Der Geschäftsführer der Organisation Pro Asyl, Günter Burkhardt, kritisiert die Pläne der EU, in der Flüchtlingspolitik enger mit afrikanischen Ländern zusammenzuarbeiten. Es sei der Versuch, sich freizukaufen und andere Staaten aufzurüsten, sagte er im DLF. Von Europa gehe eine „Erosion der Menschenrechte“ aus.

Günter Burkhardt im Gespräch mit Thielko Grieß

Günter Burkhardt, Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl (picture alliance / dpa / Sebastian Kahnert)

 „Wir können als Europäer nicht die Augen davor schließen, dass wir in der Welt es mit Flucht zu tun haben und die Menschen Schutz brauchen“, kritisierte der Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl, Günter Burkhardt, im Deutschlandfunk. (picture alliance / dpa / Sebastian Kahnert)
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben am Abend auf ihrem Treffen in Brüssel beschlossen, stärker mit Herkunfts- und Transitländern von Flüchtlingen besonders in Afrika zu kooperieren. Es sollen Anreize geschaffen werden, damit die Staaten Migranten zurücknehmen oder aufhalten.
Pro-Asyl-Geschäftsführer Burkhardt betonte: „Jetzt soll die Entwicklungshilfe daran gekoppelt werden, dass die Empfängerländer bereit sind, für Europa die Drecksarbeit zu machen.“ Das sei moralisch inakzeptabel und untergrabe den Flüchtlingsschutz. Damit blieben zudem Menschen, die vor Krieg und Terror fliehen, in den Händen ihrer Verfolger.

Burkhardt sprach von einer enthemmten Politik, die als Antwort auf wachsenden Rechtspopulismus und Nationalismus nur die Abschottung kenne. Das finde Nachahmer: So folge Kenia mit der Schließung des weltgrößten Flüchtlingslagers Dadaab dem Beispiel Europas.Das Interview in voller Länge

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