Stoppt die brutale Migrations- und Abschiebepolitik – in Hannover-Langenhagen und überall

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Datum/Zeit
30.08.2025
16:30 - 18:30 Uhr

Veranstaltungsort
Flughafen Hannover-Langenhagen
Flughafenstraße, 30855 Langenhagen
S-Bahn Hannover Flughafen


30. August 2025: Kundgebung und Demo anlässlich des bundesweiten Gedenktages für die Opfer von Abschiebungen und Abschiebehaft

Wir wollen den bundesweiten Gedenktag gegen Abschiebung zum Anlass nehmen, um am Flughafen Hannover-Langenhagen gegen die brutale und rassistische Abschiebepolitik zu protestieren. Jedes Jahr wird am 30. August an vier Todesopfer erinnert, die an diesem Tag im Zusammenhang mit ihrer Abschiebung starben:

  • 30. August 1983: Kemal Altun springt aus dem Fenster des Westberliner Verwaltungsgerichtes und erliegt seinen Verletzungen. Zu diesem Zeitpunkt ist er 23 Jahre alt und verbringt während eines Auslieferungsverfahrens in die Türkei 13 Monate in Auslieferungshaft.
  • 30. August 1994: Kola Bankole erstickt in einer Lufthansamaschine auf dem Weg nach Nigeria. Er wurde während der Abschiebung geknebelt, gefesselt und mit Psychopharmaka „ruhig gespritzt“.
  • 30. August 1999: Rachid Sbaai stirbt in einer Arrestzelle der JVA Büren, da die Matratze der Einzelhaftzelle in Brand geriet.
  • 30. August 2000: Antankou Dagwasoundel stürzt bei dem Versuch, sich aus dem Fenster seines überwachten Krankenhauszimmers abzuseilen und sich so der bevorstehenden Abschiebungshaft in Berlin-Köpenick zu entziehen, in den Tod.

In Hannover erinnern wir zudem an den Tamilen Arumugasamy Subramaniam, der sich am 08.12.2000 mit nur 17 Jahren im Abschiebeknast in Hannover-Langenhagen aus Angst vor der Abschiebung nach Sri Lanka das Leben nahm.
Aktuell steigen die Abschiebungszahlen wieder, und die „Abschiebeknäste“ füllen sich, weil nicht nur die AFD, sondern auch maßgebliche Teile der demokratischen Parteien Geflüchtete als Sündenböcke instrumentalisieren und für gesellschaftliche Fehlentwicklungen verantwortlich machen. Was momentan passiert, ist ein krasser gesellschaftlicher wie auch politischer Abschiebehype, der viele Menschen ihrer Existenz, ihrer Hoffnung, ihres Rechts beraubt. Anfang des Jahres wurde klar, wie weit die Regierungsparteien zu gehen bereit sind, um ihre menschenfeindlichen Pläne zur Ausgrenzung und Abschiebung von Schutzsuchenden in die Tat umzusetzen: An allen Binnengrenzen der Bundesrepublik Deutschland werden inzwischen auch
Schutzsuchende trotz der entgegenstehenden Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs abgewiesen.  Immer mehr Staaten werden als „sichere Herkunftsländer“ ausgewiesen, um dorthin leichter und systematisch abschieben zu können, und der
Familiennachzug für Verfolgte wurde stark eingeschränkt. Im Rahmen der sog. GEAS-Reform sollen möglichst viele Schutzsuchende zukünftig in Schnellverfahren abgelehnt oder in angeblich „sichere Drittländer“ abgeschoben werden. Das Ziel dieser rechten Politik sind dicht verriegelte Grenzen und eine Festung Deutschland. Diese menschenfeindliche Politik hat allzu reale Auswirkungen. Abschiebungen werden um jeden Preis (aus Schulen, Krankenhäusern und sogar aus Kirchen) vollzogen. Die Außengrenzen der EU und Deutschlands werden massiv aufgerüstet, und immer mehr Menschen müssen auf der Suche nach Schutz an diesen Grenzen ihr Leben lassen. Dies ist die Lebensrealität und das Schicksal unzähliger Menschen. Die
Abschiebungshaftanstalt Langenhagen ist mit ihrer engen Anbindung an den Flughafen ein elementarer Teil des Abschiebungsvollzugs: Aus Hannover werden, auch im Rahmen von Sammelabschiebungen, Geflüchtete in den Irak, nach Pakistan oder Nigeria abgeschoben. Menschen sterben nach der Abschiebung, aber auch wegen bevorstehender Abschiebung und bei Durchsetzung der Abschiebung. Daran wollen wir mit unserer Demonstration heute erinnern.

Abschiebungen sind keine Lösung. Stattdessen sollten wir ein System entwickeln, welches das gemeinsame Zusammenleben aller Menschen ermöglicht, und das Grenzen überwindet.

Mobilisiert zum Protest, seid dabei und gedenkt mit uns.

Zusammen gegen den Rechtsruck – Für eine solidarische Welt!

Organisiert vom Netzwerk gegen Abschiebungen Hannover. Unterstützt von Solinet Hannover, Seebrücke Hannover, Rote Hilfe Hannover und Flüchtlingsrat Niedersachsen.

Jetzt spenden und unsere Arbeit unterstützen!