Lernen über Migration und Menschenrechte

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Die sehr zu empfehlende Handreichung „Lernen über Migration und Menschenrechte“ von Netzwerk Migration in Europa e. V. richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarstufe I und der gymnasialen Oberstufe sowie außerschulischen Bildungseinrichtunmgen. Sie ist online unter http://www.network-migration.org/pr_migration_education.php verfügbar und kann kostenlos bezogen werden. Sie beinhaltet zu jedem Thema Arbeitsblätter, die direkt im Unterricht und in der Bildungsarbeit einsetzbar sind. Für Fragen und weitere Informationen wenden Sie sich an:
Dr. Anne von Oswald: oswald@network-migration.org
Dr. Andrea Schmelz: schmelz@network-migration.org

Flüchtlinge gestern – Flüchtlinge heute: Handreichung für Unterricht und Bildungsarbeit

Vorwort:

Migration ist eine Realität. Europa ist dabei nicht nur Migrationsziel; viele Europäer selbst nutzen ganz selbstverständlich das Recht aufFreizü gigkeit innerhalb der Europäischen Union. Dieses universelle Recht ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 in Artikel 13 deklariert.

In Artikel 14 derselben Erklärung ist das Asylrecht festgeschrieben. Verfolgten Asyl zu gewähren zählt auch zu den europäischen Grundwerten. Dass nach Schätzungen des UNHCR im Jahr 2011 mehr als 1.500 Menschen bei dem Versuch, Europa zu erreichen, im Mittelmeer ertranken oder als vermisst gelten, ist auch Folge der verschärften Flüchtlingspolitik der Europäischen Union. Dies ist ein Skandal. Der Flüchtlingsschutz muss verbessert werden!

Migration als Realität anzuerkennen heißt aber auch, Migranten als Menschen zu respektieren, die sich durch weit mehr auszeichnen als nur dadurch, einmal eine bestimmte Grenze überschritten zu haben. Denn wer von uns möchte immerzu auf nur eine Seite seiner vielschichtigen Identität angesprochen werden? Identität definiert sich auch über die Herkunft, zu ihr gehören aber ebenso Kultur und Geschlecht, Religion und sozialer Status, Interessen und Überzeugungen und vieles mehr.

Sowohl die Migration selbst als auch das Leben als Migrant (oder als ehemaliger Migrant) in der Ankunftsgesellschaft sind menschenrechtliche Themen. Deshalb ist es so wichtig, dass es Angebote wie die Webseite www.migrationeducation.org mit seinem Lernzentrum Migration und Menschenrechte sowie die vorliegende Handreichung gibt, die zur Menschenrechtsbildung beitragen. Sie verbinden Menschenrechtsbildung mit historischem Lernen. Lehrerinnen und Lehrern wird die Möglichkeit geboten, im Unterricht zur Entwicklung des Menschenrechtsschutzes und zum Umgang mit Flüchtlingen in der NS-Zeit und heute vergleichend zu arbeiten. Die Broschüre greift also Fragen auf, die in den Lehrplänen oft keinen Platz finden.

Ich wünsche „Lernen über Migration und Menschenrechte. Flüchtlinge gestern – Flüchtlinge heute“ weite Verbreitung, damit der Flüchtlingsschutz eine breitere gesellschaftliche Unterstützung bekommt.

Dr. Martin Salm

Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“

 

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