Jahrestag des „Gatumba Massaker“ – Denied justice is human rights denial

Am 12.08.2023 veranstaltete der Gakondo e.V., ein Verein der Mitglieder der Banyamulenge Gemeinschaft, die jährliche Gedenkveranstaltung in Erinnerung an das „Gatumba Massaker“

Vor 19 Jahren, am 13. August 2004, verübten Mitglieder der „National Forces of Liberation“ in Burundi einen Angriff auf das Geflüchteten-Camp Gatumba im Westen des Landes. Dem Massaker fielen über 150 Zivilist*innen zum Opfer, über hundert weitere wurden verletzt. Die Getöteten waren größtenteils Banyamulenge, die aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit ermordet wurden, obwohl sie in dem Camp unter dem Schutz des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) standen.

Bis heute werden die Mitglieder der Banyamulenge verfolgt und vertrieben: Regelmäßig finden grausame Angriffe und Morde durch Mai-Mai-Milizen, Rebellengruppen und auch regierungsnahe Gruppen ungestraft statt. Über die derzeitige Verfolgungssituation in Burundi und insbesondere der Demokratischen Republik Kongo berichteten eindrücklich Felix Rubogora, Vorstandsmitglied von Gakondo e.V. und Birori Honorable, Wissenschaftler und Analyst, der vor Ort zahlreiche Verbrechen dokumentiert hat. Ausführliche Informationen finden sich im Bericht: Die Banyamulenge – Eine Minderheit als geopolitischer Spielball? der Gesellschaft für bedrohte Völker e.V., die neben dem Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. ebenfalls Kooperationspartnerin der Veranstaltung war.

Für den Flüchtlingsrat Niedersachsen sprach Caroline Mohrs über die Verhinderung und Bestrafung von Völkermord und ethnischer Säuberung nach internationalem Recht im Fall der Banyamulenge und Zugang zur Justiz für Überlebende. Zudem wurde die Verantwortung von UN-Organen und die Anerkennung der Verfolgung der Banyamulenge im Asylverfahren in Deutschland thematisiert.

Bis heute wurden die Verantwortlichen des Massakers und der weiteren grausamen Verbrechen gegen Mitglieder der Banyamulenge Gemeinschaft nicht zur Rechenschaft gezogen. Wir unterstützen die Forderungen der Überlebenden nach Gerechtigkeit.

Auch die deutsche Regierung ist in der Verantwortung, im Fall von Genozid, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Burundi und der Demokratischen Republik Kongo alle politischen und juristischen Mittel einzusetzen, um deren Aufklärung und Verfolgung sowie die Entschädigung der Betroffenen zu ermöglichen. Zudem muss die Verfolgung der Banyamulenge anerkannt und deren Mitgliedern in Deutschland Schutz und Unterstützung gewährt werden. Dafür werden wir uns auch in Zukunft gemeinsam mit dem Gakondo e.V. und der Gesellschaft für bedrohte Völker einsetzen.

Den Gakondo e.V. erreicht ihr unter folgender E-Mail-Adresse: gakondo.de@gmail.com

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2 Gedanken zu „Jahrestag des „Gatumba Massaker“ – Denied justice is human rights denial“

  1. Wir wollen Gerechtigkeit für das Banyamulenge-Massaker in Gatumba 2004 und ein Ende des Völkermords an Banyamulenge im Mutterland der DR Kongo

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