Regionales Initiativentreffen in Lüneburg trägt zur weiteren Vernetzung der lokalen Initiativen bei

Rund 30 Vertreter:innen aus über zehn lokalen Initiativen und zum Teil benachbarten Regionen trafen sich am Samstag, 05. Mai 2018, auf Einladung der amikeco-Willkommensinitiative e.V. Lüneburg, des Vereins Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. und des Flüchtlingsrats Niedersachsen e.V. im mosaique – Haus der Kulturen in Lüneburg zum regionalen Initiativentreffen der Aktiven in der Flüchtlingsarbeit. Das Treffen konnte im Rahmen des Netzwerkes AMBA – Aufnahmemanagement & Beratung für Asylsuchende in Niedersachsen realisiert werden.

© Eva Kern

Nach einer ausführlichen Vorstellungsrunde gab es einführend einen Blick auf die niedersächsische Flüchtlings- und Migrationspolitik, auch unter der Fragestellung, welche Perspektiven sich für Flüchtlinge aus den neuen Koalitionsvereinbarungen des Landes Niedersachsen und auf Bundesebene ergeben. Kontrovers wurde dabei insbesondere auch diskutiert, ob die unter der rot-grünen Landesregierung nach jahrelangem Druck der Zivilgesellschaft in verschiedenen Bereichen durchgesetzten Verbesserungen tatsächlich als Erfolge bezeichnet werden können und was davon noch Bestand hat oder ob angesichts der lokalen und zum Teil restriktiven Praxis der Behörden viele Aspekte bereits wieder einer allgemeinen Verschärfung unterliegen.

© Eva Kern

Im weiteren Teil des Nachmittags konnte die Arbeit in kleinen Arbeitsgruppen vertieft werden. Die erste Gruppe widmete sich der konkreten Vernetzung der Lüneburger Initiativen und Gruppen. Es wurde festgehalten, dass vereinzelt, etwa in den Dialogen der Iniativen mit den lokalen Behörden, nicht gut genug zusammengearbeitet werde. Hier sei eine Vernetzung besonders sinnvoll, um auch die Schlagkraft und Argumentationskraft insgesamt zu stärken und nicht nebeneinander zu arbeiten. Die Frage „Wie politisch muss Arbeit mit Geflüchteten sein?“ wurde aufgeworfen und diskutiert.

Festgehalten wurde ein regelmäßiger zu organisierender „jour fixe“ im mosaique – Haus der Kulturen, zu dem alle lokal aktiven Initiativen und Gruppen eingeladen werden sollen, um zu einer Vernetzung zu kommen und regelmäßigen Austausch zu pflegen. Die Treffen sollen dann themenbezogen gestaltet werden. Der Auszug aus Gemeinschaftsunterkünften in eigene Wohnungen ist in Lüneburg eines der drängendsten Themen, sodass vereinbart wurde, sich möglichst bald diesem Thema zu widmen. Ggf. werden zu den Sitzungen externe Expert:innen hinzugeladen, um die Treffen attraktiv zu gestalten und zielgerichtet an Problemstellungen zu arbeiten. Ziel dieses „jour fixe“ ist zum einen die gegenseitige Stärkung der Aktiven, langfristig aber auch die Absicht, gemeinsam politische Statements abzugeben.

© Eva Kern

Vereinbart worden ist daneben die Erstellung einer Liste der Lüneburger Akteur:innen, die auch Aussagen darüber enthält, wer in welchem Bereich tätig ist. Diesbezüglich konnte auch auf den bereits bestehenden Iniativenkompass hingewiesen werden, der einen Überblick über die ehrenamtliche Arbeit für Geflüchtete in der Region Lüneburg bietet. Weiterhin bietet die integreat app Lüneburg eine technisch innovative und zeitgemäße Form der Information und Kommunikation für Schutzsuchende und deren Unterstützer:innen.

© Eva Kern

Eine zweite Arbeitsgruppe bot vertiefenden Austausch zum Umgang mit Situationen akuter Abschiebungsgefahr und Hinweise zum allgemeinen Fallmanagement. Die Arbeitsmaterialien dieser Gruppe sind hier und hier nachzulesen.

Zu der guten Atmosphäre des Treffens trugen auch die tollen räumlichen Möglichkeiten des mosaique – Haus der Kulturen bei. Daher an dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an die Gastgeber:innen. Weitere, auch bildliche, Impressionen des Treffens finden sich hier.

Beteiligte/Vertretene Initiativen/ Gruppen/ Projekte/ Träger/ Verbände:

aus Lüneburg:
SCHLAU Lüneburg e.V.
checkpoint queer e.V.
amikeco Willkommensinitiative Lüneburg
No border academy/ Welcome & Learning Center (Bündnis Hochschule ohne Grenzen)
mosaique Magazin
Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e.V., Büro Lüneburg
Bildungswerk ver.di, Lüneburg
Community Organizing Lüneburg, Lebensraum Diakonie e.V.
Kulturgarten Lüneburg
mosaique – Haus der Kulturen

aus dem Landkreis Lüneburg:
Flüchtlingsinitiative Adendorf

aus benachbarten Regionen:
Caritasverband für die Landkreise Uelzen /Lüchow-Dannenberg e.V.
Diakonisches Werk Celle

Für Rückmeldungen, Feedback und Kritik sind wir stets dankbar: amba (at) nds-fluerat.org

Wie geht`s weiter?

Der Flüchtlingsrat Niedersachsen ist weiter auf Tour und lädt herzlich zum kommenden regionalen Initiativentreffen am Sa., 16. Juni 2018 in Wolfsburg ein. Alle Interessierten aus Wolfsburg, den umliegenden Landkreisen und darüber hinaus sind herzlich willkommen.

Rückblick

Rückblick auf die Initiativentreffen der Flüchtlingsinitiativen der jüngeren Zeit

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