Sicheres Herkunftsland? Afghanen fliehen zu Zehntausenden; nächster Abschiebungsflug 27.3. ab MÜNCHEN

Das Jahr ist gerade einmal drei Monate alt – aber schon jetzt sind in dieser Zeit 38.000 Menschen aus ihrer Heimat in Afghanistan geflohen. Wegen der wachsenden Gewalt sei es zunehmend schwierig, die Menschen mit Lebenswichtigem zu versorgen, berichten die UN.

Mehr als 38.000 Afghanen sind seit Beginn des Jahres vor der Gewalt in ihrer Heimat geflohen. Mehr als die Hälfte von ihnen (57 Prozent) sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen (UN). Im Gesamtjahr 2016 hatten nach UN-Angaben mehr als 654.000 Zivilisten ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen. Für das Gesamtjahr sei ein starker Anstieg der Flüchtlingszahlen zu befürchten, erklärte das UN-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe, OCHA. Die humanitäre Lage verschlechtere sich immer weiter. Durch die anhaltenden Kämpfe zwischen Regierungstruppen und radikal-islamischen Milizen könnten die Bedürftigen nicht mit lebenswichtigen Gütern versorgt werden.

Im vergangenen Jahr unterstützten die UN und ihre Partnerorganisationen 3,6 Millionen Menschen in Afghanistan, mehr als zehn Prozent der Bevölkerung. In diesem Jahr bräuchten die Helfer 550 Millionen US-Dollar, um Lebensmittel, Wasser, Unterkünfte und Medikamente für die notleidenden Menschen bereitzustellen. Bislang hätten Geber nur 15 Prozent der benötigten Summe gezahlt.

Am 27. März findet der nächste Abschiebeflug via Kabul ab MÜNCHEN statt. Afghanische Flüchtlinge aus Niedersachsen sind derzeit nicht von Abschiebung bedroht (ausgenommen Straftäter). Auch aus anderen Bundesländern wächst die Kritik an Abschiebungen – immer weniger Bundesländer schieben noch Afghanen ab. Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International nennt die Abschiebungen „unvertretbar“.

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