In Bunde im LK Leer haben drei afghanische Flüchtlinge offenbar einen Suizidversuch aus Angst vor drohender Abschiebung nach italien begangen, wie die OZ vom 17.02.2014 berichtet. Die Flüchtlinge konnten gerettet werden – die Abschiebungsdrohung bleibt bestehen. Der AK Krummhörn hat sich der Sache angenommen.
Suizidversuch wegen drohender Dublin III – Abschiebung nach Italien?
Dieser Beitrag ist bereits älter als vier Jahre. Eventuell ist der Inhalt nicht mehr aktuell.
http://www.oz-online.de/-news/artikel/120718/Afghanin-aus-Bunde-muss-nach-Italien
Bunde
18.02.2014
Afghanin aus Bunde muss nach Italien
Von Michael Mittmann
Eine afghanische Frau aus Bunde muss Deutschland verlassen, da sie in Italien einen Asylantrag gestellt hat. Damit ist der zweite Antrag, den sie in Deutschland eingereicht hat, nach EU-Recht nicht zulässig.
Bunde – Eine afghanische Frau, die am Freitag bei einem Großeinsatz in Bunde gerettet und ins Krankenhaus gebracht wurde, muss Deutschland verlassen. Das teilte Landkreis-Pressesprecher Dieter Backer am Montag mit.
Sie habe bereits in Italien einen Asylantrag gestellt, sagte Backer. Damit sei der zweite Antrag, den sie in Deutschland eingereicht hat, nach EU-Recht nicht zulässig. Sie muss zurück nach Italien, wo das Verfahren über ihren ersten Antrag läuft. Geregelt werde das im sogenannten Schengen-Dublin-Abkommen, so der Sprecher.
Noch ist unklar, was aus dem afghanischen Ehepaar wird, das auch bei dem Rettungseinsatz geborgen wurde. Da laufe noch das Verfahren über den im Dezember 2013 in Deutschland gestellten Asylantrag, so Backer. Ob die beiden auch nach Italien zurück müssten, sei noch nicht geklärt. Es sei offen, ob sie ebenfalls in Italien einen Asylantrag gestellt hätten. Über eine Abschiebung entscheide das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Durchgeführt würde eine solche Aktion vom Landeskriminalamt – nicht vom Landkreis, sagte Backer. Der Kreis sei aber als Behörde beteiligt. Er stelle die Unterlagen für das Verfahren zusammen.