Seebrücke-Aktionstag „Evakuiert alle Lager!“

Am Samstag, den 23. Mai 2020, organisiert die SEEBRÜCKE den nächsten bundesweiten Aktionstag unter dem Motto „Evakuiert alle Lager!“. Auch der Flüchtlingsrat Niedersachsen unterstützt den Aufruf.

Folgende Aktionen sind in Niedersachsen geplant:

Einbeck, 17 Uhr, Kundgebung, Marktplatz

Göttingen, 11 bis 16 Uhr, Kunstaktion + Demonstration, Wilhelmsplatz

Hannover, 12 Uhr, Demokette, Maschsee, Rudolf-von-Bennigsen-Ufer

Lüneburg, ganztägig, Transparente-Aktion an den eigenen Fenstern

Oldenburg, 14 Uhr, Demo, Schloßplatz

Osnabrück, 11:30, Kundgebung, Platz der Deutschen Einheit

Aktuelle Infos gibt es in den sozialen Medien bei den Seebrücke-Lokalgruppen. Bitte denkt jeweils an Abstand und Mundschutz.

Nachfolgend der Aufruf der Seebrücke.

Aufruf „Evakuiert alle Lager!“

Corona ist tödlich – besonders für diejenigen, die sich nicht davor schützen können. In den Lagern auf den griechischen Inseln sind geflüchtete Menschen diesem tödlichen Virus weiterhin auf engstem Raum ausgeliefert. Seit Wochen  fordern bundesweit zehntausende Menschen die sofortige Evakuierung der griechischen Lager, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern.
Am 23. Mai werden wir diese Stimmen wieder bündeln und gemeinsam in Deutschland und Europa zeigen: Die Menschen in den europäischen Lagern gehören hierher – #LeaveNoOneBehind !

Während über 150 Städte sich in Deutschland aufnahmebereit erklärt haben, holte die Bundesregierung kürzlich gerade einmal 47 Minderjährige aus dem Lager Moria auf Lesbos nach Deutschland. Ein Staat, der in kürzester Zeit 200.000 deutsche Tourist*innen zurückholen und 80.000 Erntehelfer*innen für die Rettung des deutschen Spargels einfliegen kann, zeigt deutlich seine Prioritäten: Das Leben der Geflüchteten ist ihm nichts wert.

47 Menschen aufzunehmen ist ein peinlicher Versuch, das nationale Gewissen reinzuwaschen. Für mehrere Zehntausend Menschen ändert es aber nichts: Sie sind dem Virus in Lagern und Sammelunterkünften schutzlos ausgeliefert – ob in Griechenland, auf dem Balkan oder in deutschen Massenunterkünften, in denen der empfohlene Mindestabstand und die Hygienevorschriften zu einer Farce werden.

Dieses vorsätzliche Versagen der Bundesregierung und der EU nehmen wir nicht hin. Wir lassen uns mit 47 aufgenommenen Menschen nicht ruhig stellen. Unser Protest endet erst, wenn alle Menschen in Sicherheit sind.

Deswegen rufen wir am 23. Mai erneut zu einem europaweiten Aktionstag auf: Organisiert Aktionen in euren Städten und Kommunen, tragt unsere Forderungen in den öffentlichen Raum. Es ist wichtiger denn je, dass unsere Spuren weiterhin sichtbar bleiben. Nutzt #LeaveNoOneBehind und #EvacuateNow, um eurer Kreativität freien Lauf zu lassen. Nutzt die Spielräume, die uns unter Einhaltung gesundheitlicher Sicherheitsmaßnahmen gegeben sind. Wir sehen uns auf der Straße und im Netz!

Wir bleiben laut, bis alle Lager evakuiert wurden! Leave No One Behind!

Kommt zu den bundesweiten Aktionen!

(Zum Aufruf auf der Seite der Seebrücke mit allen unterstützenden Organisationen.)

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