Im Jahr 2013 verzeichneten die deutschen Behörden offiziell 55 Angriffe auf Flüchtlingsheime. 2014 waren es 170 – ein Anstieg auf das Dreifache. Allein im ersten Halbjahr 2015 wurden laut offiziellen Angaben 150 Attacken auf Flüchtlingsheime verübt, beinahe um die Hälfte mehr als im Vorjahr.
Flüchtlingsorganisationen beziffern die Zahl an Angriffen noch höher. Demnach kam es bereits 2014 neben 36 Brandstiftungen zu 211 anderen Übergriffen, etwa mit Steinen und Sprengsätzen, während im selben Jahr mindestens 81 Flüchtlinge persönlich attackiert wurden. Die Amadeu Antonio Stiftung, die sich dem Kampf gegen rechte Gewalt verschrieben hat, listet für 2014 außerdem nicht weniger als 292 flüchtlingsfeindliche Kundgebungen auf. In diesem Jahr wurden bereits elf Brandanschläge gezählt(siehe Chronik rechter Gewalt).
Gleichzeitig heizen einflussreiche deutsche Politiker:innen Ressentiments in der Bevölkerung gegen Flüchtlinge an. Bereits im Januar hatte der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) in Bezug auf muslimische Migrant:innen geäußert: „Der Islam gehört nicht zu Sachsen.“ Vergangene Woche hat sich nun auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) zu Wort gemeldet. Seehofer beklagte „extrem hohe[…] Zahlen beim Asylmissbrauch aus Balkan-Staaten“ und erklärte: „Die Rückführung abgelehnter Asylbewerber muss noch stärker stattfinden als bisher.“
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