Zum Zigeunerleben verdammt

Als einen „hundertprozentigen Asylmissbrauch“ bewertet es Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU), wenn Roma vom Balkan hierzulande Asyl beantragen. Es gehe diesen Menschen allein ums Geld. Dagegen haben u.a. die Flüchtlingsräte in scharfer Form Stellung bezogen (siehe hier). In der heutigen Ausgabe der Hannoverschen Zeitung findet sich eine bemerkenswerte Reportage über das Schicksal eines Roma-Mädchens, das in Deutschland geboren wurde, nach sechs Jahren von den Behörden genötigt wurde, „freiwillig“ nach Serbien auszureisen, dort keine Chance auf einen Schulbesuch und eine kindgerechte Entwicklung hatte und daher mit seiner Großmutter vor zwei Jahren erneut nach Deutschland floh. In scharfen Worten kritisiert Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats der Sinti und Roma, aus Anlass der morgigen Eröffnung des Denkmals für die in der Zeit des deutschen Faschismus ermordeten Sinti und Roma die Denunzierung von Angehörigen seiner Volksgruppen aus Mazedonien und Serbien: Wer pauschal von „Asylmissbrauch“ spreche, betreibe „ein Stück weit Hetze, die wir sonst nur von rechtsextremen Parteien gewohnt sind“.

HAZ 23.10.2012 – Zum Zigeunerleben verdammt

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