Aus Protest gegen das anhaltende Schweigen auf den Beschuss des Seenotrettungsschiffs „Ocean Viking“ hat der Aktivist Thomas Bollmann in Gifhorn ein Schaufenster in der Innenstadt gestaltet und die in Stadt und Kreistag vertretenen demokratischen Parteien aufgefordert, Stellung zu nehmen. Mit einer Leinwand verweist Bollmann auf die tatkräftige Unterstützung der Seenotrettung durch den verstorbenen Landrat Tobias Heilmann: Die Stadt Gifhorn hatte für das Seenotrettungsschiff „Ocean Viking“ eine Patenschaft übernommen. Der verstorbene Landrat Tobias Heilmann wollte eine „Schiffspatenschaft Landkreis Gifhorn“ nach dem Vorbild der Stadt Gifhorn auch in den Kreistag einbringen, doch dazu kam es nicht mehr. Kurz vor seinem Tod unterlegte er sein Vorhaben aber mit der Aktion „Shame“.
Zumindest die Städte welche Patenschaften übernommen haben, sollten sich jetzt vor ihre Schiffe stellen, denn schon morgen kann es auch ihr Schiff (wortwörtlich) treffen. Die Leinwand wird wahrscheinlich noch bis zum 26. Oktober, zur Wahl des neuen Landrates, im Schaufenster stehen.

Nachtrag:
Gifhorns Erster Kreisrat, Dominik Meyer zu Schlochtern, hat die Sprachlosigkeit in Gifhorn überwunden und zum Beschuss des Gifhorner Patenschiffes „Ocean-Viking“ erklärt:
„Der anhaltende Beschuss des zivilen Seenotrettungsschiffs „Ocean Viking“ durch die libysche Küstenwache in internationalen Gewässern ist ein beunruhigender und inakzeptabler Akt der Aggression. Der Umstand, dass strategische Punkte des Schiffes einschließlich der Brückenfenster auf Kopfhöhe beschossen wurden und dass dieser Beschuss massive Schäden an dem Schiff und der Rettungsausrüstung hinterlassen hat, ist alarmierend und zeigt die lebensgefährdende Natur des Angriffs, selbst wenn glücklicherweise keine Menschen verletzt wurden. Ich verurteile jedwede vorsätzliche Gewalt gegen humanitäre Helfer, die Menschenleben retten, und ich verurteile jedwede menschengefährdende, aggressive Behandlung unsere Mitmenschen – gleich welcher Herkunft sie sind. Ferner missbillige ich aufs schärfste diesen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht und Seerecht und fordere eine sofortige und lückenlose Aufklärung des Vorfalls.“
Auch die Grünen haben sich mit Presseerklärung vom 16.10.2025 zu Wort gemeldet und Stellung bezogen.
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