Palermo-Appell für Seenotrettung und solidarische Aufnahme

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands, Bischof Heinrich Bedford-Strohm, hat auf Sizilien die Crew der Sea-Watch 3 besucht und den Seenotretter:innen für ihre Arbeit gedankt. Gemeinsam mit dem Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, fordert Bedford-Strohm im Palermo-Appell eine staatliche Seenotrettung, einen europäischen Verteilungsmechanismus und das Ende der Kriminalisierung der Retter:innen.

Auszug aus dem Appell:

Gemeinsam mit vielen Verantwortlichen aus Kommunen, Kirchen und der Zivilgesellschaft meinen wir:

1. 2019 darf nicht zu einem verlorenen Jahr für die Seenotrettung im Mittelmeer werden.
2. Die Kriminalisierung der zivilen Seenotrettung muss ein Ende haben. Jetzt!
3. Seenotrettung muss auch eine staatliche Aufgabe bleiben. Was ist aus der europäischen Seenotrettung geworden? Deutschland sollte hier ein Zeichen setzen und Schiffe entsenden!
4. Wir brauchen noch in diesem Sommer eine politische Notlösung, einen vorübergehenden Verteilmechanismus für Bootsflüchtlinge. Viele Städte und Kommunen in Europa wollen „Sichere Häfen“ sein! Lassen wir das Realität werden!
5. Wir brauchen in der EU eine „Koalition der Willigen“, die jetzt handelt. Und eine zukunftsfähige Migrationspolitik entwickelt. Denn Menschen ertrinken lassen oder in die Lager Libyens zurückschicken, kann keine Option für Europa sein.

Palermo-Appell vom 3. Juni 2019

Diesen Appell unterstützen mit einem Video die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Ruprecht Polenz (CDU), Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Gesine Schwan (SPD), Aktivist:innen von SeaWatch und Seebrücke sowie Geistliche aus Deutschland und Schweden.

Presse

„Das Sterben im Mittelmeer muss ein Ende haben“, in: Deutschlandfunk vom 4. Juni 2019.

EKD-Ratschef unterstützt Seenotretter, in: Tagesschau Online vom 3. Juni 2019.

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2 Gedanken zu „Palermo-Appell für Seenotrettung und solidarische Aufnahme“

  1. Ja, das ist eine absolute Pflicht, die Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Aber: dann ist auch gut. Wir können nicht alle Leute aufnehmen und auf Dauer mit unserem ohnehin gefährdeten Sozialsystem versorgen! Bringt sie zurück, wo sie herkamen! Wenn das nicht geschieht, werden sich immer mehr Menschen auf den gefährlichen Weg über das Meer machen. Das nimmt doch kein Ende! Das Geld, was uns die Flüchtlinge hier kosten, wäre viel sinnvoller investiert in den Ländern, in denen die Armut herrscht, vor der sie flüchten. Dort können 5 Euro doch viel mehr bewirken als hier!
    Das Allerwichtigste wäre, alles zu tun, um die Geburtenrate in den armen Ländern drastisch zu senken, in dem man den Mädchen eine ordentliche Ausbildung und Zugang zu Verhütungsmitteln ermöglicht. Nur so wird es irgendwann besser!

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