UNHCR veröffentlicht Zahlen: weltweit über 65 Mio. Menschen auf der Flucht

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Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni hat UNHCR die aktuellen Zahlen zu Flucht und Vertreibung im Jahr 2015 veröffentlicht (siehe hier). Die erschreckenden Daten belegen: In 2015 waren über 65 Mio. Menschen auf der Flucht und damit rund 6 Mio mehr als noch 2014. Nach wie vor befinden sich mit 40,5 Mio. Menschen rund zwei Drittel aller gewaltsam Vertriebenen als Binnenflüchtlinge in ihrem Herkunftsland. Und nur wenigen gelingt der Weg nach Europa, das sich statt Verantwortung zu übernehmen immer weiter abschottet. Immer mehr Menschen scheitern und sterben an der Festung Europa. UNHCR hat bereits allein für dieses Jahr 2.868 Menschen registriert, die im Mittelmeer auf der Suche nach Schutz in Europa ertrunken sind. Schon für das Jahr 2015 hatte IOM 3.771 tote Flüchtlinge im Mittelmeer gezählt (siehe hier). Diese Zahl – so ist zu befürchten – wird dieses Jahr noch übertroffen. Zu Recht beklagt Pro Asyl angesichts dieses unfassbaren Sterbens an Europas Außengrenzen und der immer brutaleren Abschottung eine Kultur der Gleichgültigkeit in Deutschland und der gesamten EU.

Währenddessen wurde ein weiterer Stein in die Festungsmauer Europa gesetzt: Im Rahmen der EU-Operation „Sophia“ sollen nun Flüchtlingsboote mit der Begründung das Waffenembargo gegen Libyen zu kontrollieren durchsucht und abgeschleppt werden können. Zudem wird das Operationsgebiet über die libyschen Gewässer hinaus auf das Seegebiet um Kreta ausgeweitet, von wo gerettete/aufgegriffene Flüchtlinge dann ausschließlich nach Italien gebracht werden sollen (siehe ffm-online).

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