Praxis-Fachtag für Fachkräfte in der Arbeit mit jungen Geflüchteten

Datum/Zeit
11.09.2025
09:30 - 16:30 Uhr


FachtagIn Kooperation mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Niedersachsen e.V. laden wir ganz herzlich zu einem Praxis-Fachtag ein. Die Arbeit für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe im alltäglichen Kontakt mit jungen unbegleiteten Schutzsuchenden ist inhaltlich sehr facettenreich und stellt hohe Anforderungen. Neben den pädagogischen Herausforderungen treten regelmäßig komplexe Fragen zum Asyl- und Aufenthaltsrecht auf. Zusätzlich gibt es zahlreiche strukturelle Hürden zu bewältigen und zeitlichen Druck, dass die jungen Menschen schnell Fuß fassen und eine Berufsperspektive entwickeln. Die Idee des Fachtages ist es, das Fachpersonal in ihrer pädagogischen Arbeit mit jungen Geflüchteten zu stärken, inhaltliches Wissen zu vermitteln und Austausch- und Reflexionsräume anzubieten. Denn junge Geflüchtete sind auf kompetente Mitarbeiter*innen angewiesen und haben das Recht auf individuell und bedarfsorientiert ausgerichtete Jugendhilfemaßnahmen

Ort: Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, 30161 Hannover

Die Teilnahme am Fachtag ist kostenlos.

Programm

9:30 Uhr – Ankommen & Stehkaffee

10:00 Uhr – Begrüßung (Flüchtlingsrat Nds. & Paritätischer Nds. )

10:30 Uhr – Vorstellung der Arbeit der Ombudsstellen in Niedersachsen (Berni e.V.)

11:00 – 12:45 Uhr – Workshop-Phase 1

12:45 – 13:45 Uhr – Mittagspause und Austausch

13:45 – 15:30 Uhr – Workshop-Phase 2

15:45 Uhr – Abschluss

16:30 Uhr – Ende der Veranstaltung

Workshop 1: Spannungsfelder in der Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen

Referentin: Jelena Seeberg, HAWK Hildesheim, Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit

Junge Geflüchtete stehen häufig vor herausfordernden Situationen wie langwierigen Asylverfahren, dem Warten auf Schul- und Ausbildungsplätze, strukturellen und institutionellen Diskriminierungserfahrungen sowie unerfüllten Erwartungen an ihre Bildungs- und Erwerbsbiografie. Auch die Fachkräfte, die sie auf ihrem Weg begleiten, geraten immer wieder in zentrale Spannungsfelder, die Gefühle von Hilflosigkeit oder Ohnmacht auslösen können – etwa, wenn strukturelle Rahmenbedingungen den eigenen professionsethischen Prinzipien entgegenstehen oder gesellschaftliche Anpassungsanforderungen und Machtasymmetrien die Förderung von Selbstbestimmung behindern. Der Workshop lädt Fachkräfte dazu ein, diese grundlegenden Spannungsfelder aus verschiedenen Perspektiven zu reflektieren und gemeinsam Strategien für einen professionellen Umgang zu entwickeln. Dabei werden Wissen, Handlungskompetenzen und Haltung gleichermaßen gestärkt, um in der Begleitung junger geflüchteter Menschen langfristig handlungsfähig, reflektiert und empathisch zu bleiben.

Workshop 2: Unbegleitete minderjährige Schutzsuchende bei der Vorbereitung auf die Anhörung im Asylverfahren unterstützen

Referent: Robert Oliver Nathan, Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt

Der Workshop richtet sich an alle Menschen, die unbegleitete Minderjährige im Prozess ihres Asylverfahrens begleiten und diese bei der Vorbereitung auf die Anhörung zu ihren persönlichen Schutzgründen unterstützen. Wir werden u.a. auf die spezifische Situation dieser besonders schutzbedürftigen Gruppe sowie die Situation während der Anhörung eingehen. Es sind keine Vorkenntnisse im Asyl- und Aufenthaltsrecht notwendig.

Workshop 3: Teilhabe von jungen Geflüchteten ermöglichen

Referent: Sonkeng Tegouffo, Menschenrechtsaktivist, Empowerment-Trainer

Die Teilhabe geflüchteter Menschen an der Gesellschaft ist ein zentrales Thema in der Migrationspolitik. Sie betrifft nicht nur den aufenthaltsrechtlichen Status, sondern auch ihre aktive Teilhabe am sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben. Vor Krieg, Verfolgung und Not fliehende (junge) Menschen sehen sich im Alltag mit spezifischen Herausforderungen konfrontiert, wenn es um ihre gesellschaftliche Eingliederung geht. So steht die Frage der Teilhabe schutzsuchender Menschen im Kontext der Partizipation und der Förderung von Chancengleichheit. Gemeinsam möchten wir herausfinden, wie diese Stolpersteine überwunden und Chancen für eine gleichberechtigte Teilhabe geschaffen werden können. Anhand von Gruppendiskussionen und praktischen Übungen versuchen wir gemeinsam kreative Lösungen zu entwickeln und konkrete Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Workshop 4: Bleibeperspektiven für junge Geflüchtete

Referentinnen: Rondek Saleh, Meike Dahlhoff, Sandra Matschy, kargah e.V.,  Hannover

Im Aufenthaltsrecht bestehen für junge Geflüchtete verschiedene Möglichkeiten, trotz abgelehnten Asylantrags eine Bleibeperspektive zu erreichen. Dazu zählen insbesondere die Aufenthaltserlaubnis für gut integrierte Jugendliche und junge Volljährige nach § 25a AufenthG, die Ausbildungsduldung gemäß § 60c AufenthG, die Ausbildungsaufenthaltserlaubnis nach § 16 AufenthG sowie in besonderen Fällen die Möglichkeit einer Eingabe bei der Härtefallkommission Niedersachsen. Im Rahmen des Workshops werden diese Regelungen vorgestellt, Praxiserfahrungen ausgetauscht und gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet.

    Bitte wählen Sie zwei Workshops aus, an denen Sie teilnehmen möchten:


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    Für Rückfragen oder weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

    Friederike Vorwergk    und    Dörte Lüers
    fv@nds-fluerat.org                dl@nds-fluerat.org

    Tel: 0511 – 81 12 00 81

    Anmeldung: Bitte melden Sie sich spätestens bis zum 24.08.2025 über das Anmeldeformular an. Nach der Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung. Diese bestätigt nur Ihre Anmeldung, ist jedoch noch keine Zusage für die Teilnahme an der Veranstaltung. Die endgültige Bestätigung wird Ihnen in einer separaten E-Mail zugesendet.

     

     

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