Hotspots auf den griechischen Inseln. Was die europäische Abschreckungspolitik für Geflüchtete bedeutet

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Datum/Zeit
16.05.2018
18:00 - 20:00 Uhr

Veranstaltungsort
Georg-August-Universität Göttingen, Hörsaal 0.701
Waldweg 26
37073 Göttingen


Berichte und Diskussion mit Luara Rosenstein und Simon Bieda
– im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Vor den Toren Europas“ –
Trotz des so genannten EU-Türkei-Deals kommen weiterhin regelmäßig Menschen, vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Irak, aber auch aus Pakistan und afrikanischen Ländern auf Lesbos und anderen griechischen Inseln in der Ägäis an. Die zurzeit größte Gruppe der Ankommenden sind Kinder. Mittlerweile sitzen tausende geflüchtete Menschen – darunter auch unbegleitete Minderjährige, Kranke, Traumatisierte und andere besonders Schutzbedürftige – auf diesen Inseln fest. Was sie dort erleben, ist ein langes, undurchsichtiges Asylverfahren unter menschenunwürdigen Bedingungen. Viele der Betroffenen in den überfüllten Camps sind in kleinen Sommerzelten dem Winter schutzlos ausgeliefert, ohne ausreichende Versorgung und Zugang zu rechtlicher Beratung und Vertretung. Das Ausmaß der Entrechtung ist groß.
Von ihren Einsätzen in den Hotspots berichten Luara Rosenstein (Flüchtlingsrat Niedersachsen) und Simon Bieda (Refugee Law Clinic). Wir diskutieren die Situation in den Camps, die Folgen des EU-Türkei-Deals, die Relocation-Progamme der EU und die Auswirkungen des Dublin-Verfahrens.
Zu den Personen
Luara Rosenstein studierte Rechtswissenschaft mit den Schwerpunkten Öffentliches Recht und Menschenrechte in Köln und Paris. Seit Ende 2015 ist sie beim Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. im Bereich der landesweiten Fachberatung in Einzelfällen tätig. Im Rahmen des Projektes „European Lawyers in Lesvos“ war Luara Rosenstein im Oktober 2017 für vier Wochen auf Lesbos; dort trug sie mit einem Team aus Anwält:innen, juristischen Assistent:innen und Dolmetscher:innen aus verschiedenen EU-Staaten dazu bei, dass die Geflüchteten im Hotspot Moria eine professionelle, unabhängige und umfassende Vorbereitung auf ihre Asylverfahrensanhörung erhalten.
Simon Bieda hat in Göttingen Jura studiert und 2017 mit dem 1. Staatsexamen abgeschlossen. Im Februar 2018 war er im Rahmen des Projekts „Refugee Law Clinics Abroad“ für einen Monat auf der Insel Chios um dort Rechtsberatung anzubieten (https://refugeelawclinicsabroad.org). Seit März 2018 promoviert und arbeitet er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kirchenrechtlichen Institut der EKD in Göttingen. Daneben ist er als Dozent im Rahmen des Projekts „Fachkraft für interkulturelle soziale Arbeit“ an der VHS Göttingen aktiv.
Weitere Informationen zur Veranstaltung auch auf Facebook.
Zur Veranstaltungsreihe
Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Vor den Toren Europas, die verschiedene Göttinger Gruppen und Initiativen organisieren:
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Grüne Hochschulgruppe Göttingen – GHG
Initiative Willkommen Flüchtlinge am Klausberg e.V.
Jugend Rettet e.V. Göttingen
Juso-HSG Göttingen
Lampedusa-Bündnis Göttingen
Our House #OM10
Refugee Network Göttingen e.V.
Die Veranstaltungsreihe bietet die Gelegenheit, die verschiedenen Gruppen und ihre Schwerpunkte kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Sie soll zugleich Anregungen für ein mögliches eigenes flüchtlingspolitisches Engagement in Göttingen und darüber hinaus geben.
Weitere Veranstaltungen der Reihe
26. April 2018, 18 Uhr
Flucht nach Europa: Fotovortrag mit Erik Marquardt
Aktuelle Veranstaltungsinformationen hier und auf Facebook

8. Mai 2018, 18 Uhr
Diktatoren als Türsteher Europas: Lesung mit Christian Jakob
Aktuelle Veranstaltungsinformationen hier und auf Facebook
30. Mai 2018, 18 Uhr
Asyland – Film & Diskussion
Aktuelle Veranstaltungsinformationen hier und auf Facebook
20. Juni 2018, 16 Uhr, Gänseliesel
Den Toten im Mittelmeer: Aktion des Lampedusa-Bündnisses Göttingen

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