TV-Beitrag am 19.11. über Familie Siala

Am 19.11. 2007 läuft um 14.00 Uhr bei Pro Sieben ein Beitrag über die Familie Salame/Siala. Die Autorin des Beitrags, Frau Kristin Duschek, schreibt dazu:

„Ich wünsche mir sehr, dass der Film positiv den weiteren Verlauf des Falls beeinflusst, ich habe mich deswegen auch dazu entschieden, den politischen Hintergrund weniger zu thematisieren als viel mehr das Leid der beiden hier in Deutschland lebenden Kinder Nura und Amina. Sie sind am passivsten betroffen, deswegen erzählt der Film die Familientragödie aus ihrer Sicht.“

Die Presseankündigung des Senders lautet wie folgt:

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Gebt uns Mama zurück!

Die zehnjährige Amina und ihre neunjährige Schwester Nura müssen seit über zwei Jahren ohne ihre Mama zurecht kommen. Als sie in einer Nacht- und Nebelaktion in die Türkei abgeschoben wurde, brach für die Mädchen eine Welt zusammen.

Durch den Verlust ihrer Mama sind die Schwestern schwer traumatisiert. Ihr Papa muss hilflos mit ansehen, wie sehr sie leiden und im Alltag kaum noch klar kommen.

Natürlich könnten Nura und Amina sofort mit Papa in die Türkei reisen. Dann könnten sie ihre Mama endlich in die Arme fallen. Doch dann dürften sie nie wieder zurück nach Deutschland, denn auch sie und Papa Ahmed sollen abgeschoben werden, sie werden in Deutschland nur geduldet.

Ein Leben in der Türkei kann der vierfache Vater sich aber nicht vorstellen. Er spricht nicht mal Türkisch und würde in der Türkei nur schwer Arbeit finden. Seine größte Angst ist, dass seine Familie durch die Abschiebung in Armut versinkt. Hier in Deutschland hat er schließlich ein Einkommen, mit dem er seine Liebsten ernähren kann. Ahmed ist selbst hier aufgewachsen und kämpft seit Jahren vor Gericht darum, dass seine Töchter in Deutschland groß werden dürfen und die Mama der beiden wieder heim kommt. Aminas letzte Hoffnung ist, dass die Richter ihre Mama endlich wieder nach Deutschland lassen. Ihr Schicksal hängt davon ab, wie der bevorstehende Verhandlung ausgeht. Darf Mama zurück oder bleibt die Familie zerrissen?

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gez. Kai Weber

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4 Gedanken zu „TV-Beitrag am 19.11. über Familie Siala“

  1. Ich habe den Film in Pro 7 gesehen. Es war eine sehr gute Dokumentation der Geschehnisse. Ich hoffe, dass das Drama ein für alle Beteiligten gutes Ende nimmt. Ich bin immer wieder entsetzt, was hier in Niedersachsen an Menschenrechtsverletzungen möglich ist.Was kann man tun, damit endlich auch die Kinder gehört werden. Lässt sich statistisch feststellen, wie viele Abschiebungen in den letzten Jahren in Niedersachsen bzw. Deutschland von Kindern, die in Deutschland geboren wurden, stattgefunden haben.Gibt es eine Organisation, die mit den deutschsprechenden abgeschobenen Kindern aus Deutschland Kontakt hält? An wen kann ich mich wenden, um so eine Organisation zu gründen, falls es das noch nicht gibt? Mit Kindern, die hier 8 oder zehn Jahre gelebt haben, könnte man durch Briefkontakte in Verbindung bleiben, um die Zweisprachigkeit zu fördern etc.
    Welches Kind kann begreifen, was hier mit ihm passiert?

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  2. Mir fehlen jegliche Worte um das auszudrücken, was ich empfungen habe, als ich diesen Film sah!
    Solche Vorfälle erinnern einen regelrecht an die dunkelste Vergangenheit in unserer Geschichte, Vergleiche mit den Judendeportationen zur Zeit des Hitlerfaschismusses sind durchaus legitim! Sie werden dem ja nicht gleichgesetzt! Aber ich frage mich immer mehr, wie Leute wie Uwe Schünemann, die Richter des OVG Gerichtes Lüneburg sich entschieden hätten, hätten sie in den 30er Jahren gelebt! Ich denke gerade an den Film „Die Hamburger Ausländerbehörde – Abschiebung im Morgengrauen“, an die kaltschnäuzigen Kommentare eines Sachbearbeiters 1 WEr diesen Film gesehn und diese Worte noch in Erinnerung hat, wird sich nicht zu Unrecht fragen, ob dieser Mann in den 30er Jahren die Juden ebenfalls nach Auschwitz, Dachau oder SAchsenhausen transportiert hätte!

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  3. Betreff: Kommentar von Ingrid Rauner

    Liebe Frau Rauner,

    momentan ist uns keine Organisation bekannt, die sich mit deutschsprechenden abgeschobenen Kindern aus Deutschland befasst. Meistens sind die Kontakte persönlicher Art und brechen leider in vielen Fällen auch ab. Tips zur Gründung beispielsweise eines eingetragenen Vereins als Träger derartiger Unterstützungsleistungen sollte eigentliche jede Flüchtlings- Beratungsstelle geben können. Mit einer solchen kann man auch die Schwierigkeiten und Chancen eines solchen Projekts diskutieren.
    Wichtigster Gesichtspunkt: wie und wo kann eine Kontaktaufnahme erfolgen?

    viele Grüsse

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