Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gaza-Streifen

Gemeinsame Presseerklärung

Flüchtlingsorganisationen fordern von der Bundesregierung umgehende Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gaza-Streifen

Nach 18-monatiger Blockade des palästinensischen Gaza-Streifens führt Israel dort seit Jahresbeginn einen unter der Zivilbevölkerung opferreichen Krieg gegen die palästinensische Hamas. Mit der blutigen Gewaltspirale einhergehend ist ein humanitärer Notstand ausgebrochen.

Die Regionalbeauftragte der Caritas beklagt die Lage tausender ausgebombter Menschen: „Es gibt kein Wasser, keine Milch, kein Mehl, keinen Strom, keine Häuser, keine Decken.“ Das IKRK stellt fest, dass Verletzten wegen fehlender Garantien der Militärs kein ungefährdeter Zugang zu den Krankenhäusern mehr zugesichert werden kann. Medico International berichtet, dass auch Ambulanzen oder Gebäude der UN, in denen Flüchtlinge Zuflucht gesucht haben, beschossen werden.

Die wenigen Hospitäler und Gesundheitszentren sind nach blockadebedingter 18-monatiger Mangelwirtschaft jetzt mit dem kriegsbedingten Ansturm Verletzter vollständig überlastet. Ohne Medikamente, Betten und Wundmaterial sterben die Menschen auf Klinikfluren und in Treppenhäusern. Hilfstransporte werden nicht durchgelassen oder sogar beschossen.

Doch für 1,6 Millionen Menschen gibt es in der Ruinenwüste des Gaza-Streifens keinerlei „inländische Fluchtalternative“. Sowohl Israel als auch ßgypten riegeln die Grenzen hermetisch ab. Aed Yaghi von der Medical Relief Society: „Wir sitzen hier in einem Käfig und werden von allen Seiten bombardiert.“

Angesichts dieses täglich weiter eskalierenden Szenariums fordern wir die Bundesregierung auf, sich gegenüber den Kontrahenten für einen sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand, für die ßffnung der Grenzen zum freien Geleit für Flüchtlinge, sowie für Hilfs- und Krankentransporte einzusetzen.
Die Bundesregierung wird zur umgehenden Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gaza-Streifen durch die Bundesrepublik Deutschland aufgefordert.

Erstunterzeichner:

  • Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein
  • Flüchtlingsrat Hamburg
  • Flüchtlingsrat Niedersachsen
  • Flüchtlingsrat Baden-Württemberg
  • Sächsischer Flüchtlingsrat
  • Flüchtlingsrat Brandenburg
  • Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt
  • Flüchtlingsrat Bayern
  • Flüchtlingsrat Berlin
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