2000 Teilnehmer*innen auf der „Internationalen Konferenz für Geflüchtete“ in Hamburg

Pressemitteilung  28.02.2016

Teilnehmer*innen der Flüchtlingskonferenz auf Kampnagel fordern bessere Vernetzung untereinander, Abschiebestopp und Bewegungsfreiheit in Europa  

Gut 2000 Teilnehmer*innen zählte die selbst organisierte Internationale Konferenz für Geflüchtete und Migranten, die vom 26. bis zum 28. Februar auf Kampnagel stattgefunden hat. Angereist waren sie u.a. aus Frankreich, Dänemark, Belgien, Spanien, Polen und Tunesien. Auch aus vielen deutschen Städten von Rostock bis Passau kamen Geflüchtete und Unterstützer nach Hamburg. Etwa 800 Übernachtungsplätze, davon 100 im temporären „Blue Flamingo Resorthotel“ auf Kampnagel wurden benötigt, um die Gäste von außerhalb unterzubringen.

In einer abschließenden Diskussionsrunde wurden viele Ergebnisse aus den über 30 Workshops und Podiumsdiskussionen zusammen getragen, die immer wieder deutlich machten, dass Vernetzung untereinander entscheidend sei, um politische Ziele, auch auf europäischer Ebene zu erreichen. Beispielsweise eine Abschaffung des Dublin Abkommens, um Geflüchteten Bewegungsfreiheit in Europa zu ermöglichen. Mitglieder des internationalen Netzwerks CISPM für Flüchtlinge ohne Aufenthaltsstatus sprachen sich explizit gegen die europäische Flüchtlingspolitik, insbesondere dagegen aus, das Schengen Abkommen in Frage zu stellen. Insbesondere Teilnehmer*innen aus Afghanistan und Roma aus dem Balkan sprachen sich vehement gegen Abschiebungen aus. Auch die Rolle der Medien wurde vielfach diskutiert, die ein bestimmtes Bild der Flüchtlinge produzieren würden. „Wir sind keine Kriminellen, keine Vergewaltiger und keine Terroristen“, sagte Larry Moore Macaulay vom Hamburger  Refugee Radio Network und rief dazu auf, über eigene Kanäle andere Narrative zu verbreiten als die der Mainstream Medien. Konferenzen würden keine Lösungen herbeiführen sagte Sakher Almohamad vom Kölner Netzwerk Syrians Against Sexism, aber sie böten die Chance zur Vernetzung wie dieses Treffen in Hamburg hervorragend gezeigt habe. Daraus müssten nun Taten folgen. Gehandelt haben viele der Teilnehmerinnen schon während der Konferenz, indem sie sich aus dem „geschützten Raum“ nur für Frauen raus auf die große Bühne bewegten und spontan eine Podiumsdiskussion übernahmen, um über die Belange von Frauen zu diskutieren. Zum Ausklang der Konferenz wurde ein nächstes großes Treffen im Herbst in Berlin angekündigt.  

Auf der Kampnagel Webseite unter Service/Presse gibt es eine Auswahl von Fotos von der Konferenz und für Nachfragen steht Abimbola Odugbesan aus dem Organisationsteam zur Verfügung unter 017553110268.

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Die Presse zur Internationalen Flüchtlingskonferenz in Hamburg:
http://thevoiceforum.org/node/4115

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