Vormundschaft für minderjährige Flüchtlinge

Eine besondere Verantwortung: herausfordernd, in besonderem Maße unterstützend, bereichernd.
„Dass Jugendliche von einer individuellen Betreuung profitieren, bestätigen auf Einzelvormundschaften spezialisierte Initiativen und Netzwerke“.

Der folgende Artikel der Stiftung Warentest befasst sich mit der ehrenamtlichen Vormundschaft für minderjährige Flüchtlinge und schafft damit einen kleinen Einblick in die sehr verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die sich allein auf die Flucht begeben haben.

Der aktuelle Artikel von Stiftung Warentest :

https://www.test.de/Vormund-fuer-minderjaehrige-Fluechtlinge-Wie-Privatleute-helfen-koennen-5015652-0/

Weiterhin ergänzende Informationen:

Im letzten Jahr sind vermehrt Zuflucht suchende Kinder und Jugendliche allein nach Deutschland gekommen. Mit ihren Aufgaben und der Verantwortung, die sie tragen, nehmen Vormünder im Leben des Jugendlichen eine bedeutsame und zentrale Rolle ein. Schon im Rahmen der Inobhutnahme des Jugendlichen durch das Jugendamt wird die Bestellung eines Vormunds eingeleitet. Die Bestellung des Vormunds verläuft nicht immer problemlos. Oft dauert es Monate, bis ein Vormund bestellt bzw. zuständig wird.

Es gibt verschiedene Vormundschaftsformen: Die Einzel-, Vereins- oder Amtsvormundschaft. Jede Form bietet unterschiedliche Möglichkeiten, die Personensorge wahrzunehmen. Das zentrale Unterscheidungsmerkmal ist dabei die Mündelzahl. Diese beeinflusst unmittelbar, wieviel Zeit der Vormund für die einzelnen Mündel hat, und wie intensiv er sich mit ihnen auseinandersetzen kann. Bei den oft automatisch eingesetzten Amtsvormundschaften über das Jugendamt besteht eine Zuständigkeit für häufig bis zu 50 Mündel oder sogar mehr. Eine am individuellen Jugendlichen orientierte Personensorge kann so kaum geleistet und gewährleistet werden. Insbesondere im Kontext der Aufenthaltssicherung stellen sich komplexe Herausforderungen.

Bei entsprechenden Fragen können spezielle Beratungsstellen unterstützend und vermittelnd tätig sein. Das können sowohl die einzelnen Flüchtlingsräte in den jeweiligen Bundesländern sein als auch kommunale Beratungsstellen. In einzelnen Bundesländern bestehen zudem verschiedene Betreuungs-/Vormundschaftsvereine, die bei Interesse unterstützen oder Qualifizierungs- und Schulungsangebote ermöglichen.

Abschließend noch Anmerkungen aus der Perspektive der Jugendlichen:

In einer umfassenden Studie (2010) vom Bundesfachverband unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge wurden aus Sicht der Jugendlichen folgende aussagekräftige Aspekte genannt, die einen „guten“ Vormund ausmachen: Aus Sicht der Jugendlichen spielt die Art der Kommunikation zwischen Vormund und Mündel eine wichtige Rolle. Die Jugendlichen weisen darauf hin, wie wichtig es ist, dass der Vormund freundlich ist; dass er für eine lockere Atmosphäre sorgt; dass er verlässlich und verfügbar ist; dass er empfänglich für ihre Ängste ist und sich nach ihrem Wohlbefinden erkundigt.

Empfehlenswert sind die im Rahmen der Studie erstellten Standards für die Vormundschaftsarbeit
Hier die BumF- Liste der Vormundschaftsprojekte 2015
Der Link zur Studie: Vormundschaftsstudie_2010

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