Workshop: Dublin II/III am Samstag, 10.10.2015, 12 Uhr Hannover

Workshop: Dublin II/III: Praxis-Tipps und Handlungsformen –
mit der für Ausländer- und Asylrecht spezialisierten Kanzlei Walliczek & Dias

Samstag, 10.10.15, 12.00 Uhr
Kulturzentrum Pavillon, Lister Meile 4, Hannover
Teilnahme kostenlos

+++ In diesem kostenlosen Tages-Workshop werden die beiden Anwälte und Dublin-Experten Klaus Walliczek und Paulo Dias den Teilnehmer_Innen die Rechtsprechung zu Dublin-Fällen näherbringen. Sie werden auch auf die Auswirkungen der Asylrechtsverschärfung dieses Jahres eingehen und ihre Bedeutung für die Abschiebehaft von Dublin-Flüchtlingen erläutern.
Auch für eigene Fragen soll natürlich Raum sein. Ausdrücklich richtet sich das Seminar an Refugees, Unterstützer_Innen, Ehrenamtliche, und alle Interessierten. +++
„Das Dublin-System hatte zur Folge, dass sich vor allem die Länder, die sich am Rande der EU befinden, mit de[n Flüchtlingen] auseinandersetzen mussten, die schwachen Regierungen in den ärmeren Südregionen: Italien und Griechenland. In seinem Buch „Im Namen der Menschlichkeit“ bezeichnete Heribert Prantl, Chef-Redakteur der Süddeutschen Zeitung, Dublin als schweinisches System, einen „Aufruf zur möglichst brutalen Flüchtlingsabwehr“. Flüchtlinge sterben auf dem Mittelmeer zu Tausenden, die Kommunen in den Südländern sind überfordert, wissen nicht mehr wohin mit jenen, die ankommen. Schreckensnachrichten von den Gräueltaten von Schleuserbanden erreichen uns beinahe täglich über die Nachrichten.[…] Dass Dublin II/III gescheitert ist, kann heute kaum jemand mehr leugnen.“ 3-Sat, 29.05.15

Auch die kurzzeitige Grenzöffnung Deutschlands im September 2015 und die Aufhebung des absurden Dublin-Systems zumindest für Geflüchtete aus Syrien bedeutet kein Ende der Menschenverfrachterei nach bürokratischen Maßstäben.
Stattdessen wird mit einer symbolischen europaweiten Verteilung von 120.000 Menschen und der neuen Asylrechtsverschärfung, die vorraussichtlich ab 01.11.2015 gelten soll, versucht, das gescheiterte System wieder zu stabilsieren – mit Zwang: Sogenannte Dublin-Flüchtlinge sollen nur noch eine Rückfahrkarte und eine Wegzehrung erhalten – und so veranlasst werden, sich wieder in den Staat zu begeben, den sie in der EU zuerst betreten haben.

Eine Veranstaltung von:

Refugee Law Clinic Hannover
kargah e.V. für interkulturelle Kommunikation, Migrations- und Flüchtlingsarbeit
PatInnen-Programm Hannover
Unterstützer_Innen Refugee Protest Camp Hannover

P.S.: Außerdem wartet die Website http://asylistmenschenrecht.de/ mit aktuellen Infos zur geplanten Asylrechtsverschärfung, einer Protestbrief-Aktion, einer Übersicht über den Widerspruch aus der Zivilgesellschaft gegen den Gesetzesentwurf, inkl. der Stellungnahme des „Rats für Migration“ bei der Bundespressekonferenz als Video, und und und … vorbeischauen lohnt sich! Einmischen sowieso.

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