Fragen an Kommunalverwaltung anlässlich Tag der Migranten

Anlässlich des Tags der Migranten und der Veranstaltungen dazu hat der Verein „amikeco-Willkommensinitiative e.V.“ aus Lüneburg einige Fragen gestellt, die vielleicht nicht nur in Lüneburg von Belang sind:

  • Wie kommt es, dass es Familien gibt, die schon seit über zehn Jahren im Container leben müssen?
  • Gibt es für die Flüchtlinge eine Beratung zum Asylverfahren in der Unterkunft? Oder, wenn nicht dort, irgendwo in der Stadt/Kommune (außer in der Ausländerbehörde, die die Abschiebungen organisiert?)
  • Gibt es ein schriftliches Konzept über die sozialarbeiterische Begleitung der Flüchtlinge – so, wie in allen anderen Feldern der Sozialarbeit üblich und notwendig? Wie ist in diesem Konzept der Umgang mit besonders verletzlichen Personengruppen geregelt (Schwangere, Kinder, Traumatisierte, chronisch oder akut schwer erkrankte Menschen, alte Menschen) ?
  • Gibt es eine abgestimmte Zusammenarbeit mit den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes Niedersachsen? Zum Beispiel eine Übergabe der Informationen über Krankheiten oder schon erfolgte Beratungen in der Erstaufnahmeeinrichtung?
  • Sind die Angestellten des Sicherheitsdienstes im interkulturellen Umgang geschult? Wie erfolgten diese Schulungen? Liegen polizeiliche Führungszeugnisse der Angestellten der Sicherheitsfirmen auch der Stadt Lüneburg vor?
  •  Wie wird die Arbeit der sozialarbeiterischen Begleitungen in der Unterkunft dokumentiert (wichtig für eine Zusammenarbeit, falls einmal ein Kollege krank wird)?
  • Auf welche Weise erfolgt die Zusammenarbeit mit den Freiwilligen? Werden die Freiwilligen für die zum Teil anspruchsvollen Arbeiten qualifiziert? Welche Ressourcen werden von Seiten der Stadtverwaltung für die Freiwilligen zur Verfügung gestellt?
  • Welche Art von Fortbildungen haben die Angestellten in den Unterkünften im letzten Jahr gemacht zu den Themen: Dublin III – Verfahren, Asylverfahrensgesetz, Beschäftigungsverordnung? (Alles Bereiche, in denen aktuell Gesetzesänderungen erfolgt sind.)
  • Wurde im Bewerbungsverfahren für die Angestellten berücksichtigt, dass besonders Sozialarbeiter mit eigenen Erfahrungen in Migration (interkulturelle Erfahrung, Mehrsprachigkeit) für diese Arbeit geeignet sind? In welcher Form wurde das berücksichtigt?
  • Welche Sprachen werden von den Angestellten in den Unterkünften gesprochen (muttersprachlich oder erlernt)?
  • Begreift die Stadt Lüneburg Zuwanderung auch aus Krisengebieten wie Syrien als Investition in die Zukunft (z.B.: gut in anderen Ländern ausgebildete Menschen werden hier in Deutschland arbeiten) oder begreift die Stadt Zuwanderung eher als unerwünschte Belastung?
  • Wenn die Stadt Zuwanderung als Bereicherung begreift, wie und wo wird diese Haltung vertreten und in den öffentlichen Diskurs eingebracht?
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