Flüchtlingszahlen: Zu Dramatisierungen besteht kein Anlass

Die Zahl der in Niedersachsen lebenden Asylbewerber ist im vergangenen Jahr um knapp 40 Prozent gestiegen. Im Jahr 2013 wurden rund 10.230 Menschen in Niedersachsen als Asylsuchende aufgenommen (9,3% aller Asylsuchenden in Deutschland). Das Durchschnittsalter der Asylbewerber lag bei 26 Jahren, ein Drittel der Flüchtlinge waren Kinder und Jugendliche. In diesem Jahr wird die Zahl neuer Flüchtlinge in Niedersachsen voraussichtlich weiter zunehmen. Erst kürzlich hatte das Innenministerium erklärt, dass 2014 mit bis zu 16.400 Neuanträgen auf Asyl gerechnet wird. Zu Dramatisierungen besteht freilich kein Anlass: Weniger als 10% aller Einwanderinnen und Einwanderer im Jahr 2013 waren Asylsuchende. Gemessen an dem Migrationsgeschehen insgesamt – 2013 gab es deutschlandweit rund 1,2 Mio Einwanderungen und 800.000 Auswanderungen – spielt die Zuwanderung von Flüchtlingen also nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle.

Das lässt sich auch aus der Statistik zu Leistungsgewährung ablesen. Ende 2013 erhielten 23.156 Flüchtlinge Zahlungen für ihren Lebensunterhalt nach dem Asylbewerberleitungsgesetz, das sind ganze 0.3% der niedersächsischen Bevölkerung. Die Ausgaben für Asylbewerberleistungen beliefen sich in Niedersachsen 2013 auf 143 Millionen Euro, 34,6 Prozent mehr als 2012. Die Gewinne für die öffentlichen Kassen aus Steuern und Abgaben wurden vom Landesamt für Statistik nicht berechnet.

Kai Weber

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